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Ayurveda was ist das? Und was genau sind die Doshas Vata, Pitta und Kapha?

von Redaktion
Ayurveda Ernährung: 4 leckere Rezepte

Was ist Ayurveda und wie ernährt man sich gesund? MyHealth Mentor zeigt Dir, was Ayurveda Ernährung ist und gibt Dir leckere Rezepte.

Ayurveda ist ein Begriff, den Du sicher schon gehört hast. Trotzdem wissen die Wenigsten, was genau man darunter versteht, insbesondere wenn es um die Doshas Vata, Pitta und Kapha geht.

Im folgenden Artikel erfährst Du, was man unter Ayurveda Ernährung versteht – und Du erhältst 4 leckere Rezepte, die Du einfach zuhause nachkochen kannst.

Was ist Ayurveda?

Ayurveda, auch „Mutter der Medizin“ genannt ist eine alte überlieferte Medizin- und Gesundheitslehre (ca. 3000 Jahre) aus Indien und Sri Lanka und beschäftigt sich mit dem Thema „Wissen vom langem und gesundem Leben“.
Vor über vierzig Jahren war die Gesundheitslehre in Europa noch unbekannt, heute ist der Bekanntheitsgrad von Ayurveda stark gestiegen und ist neben einigen anderen alternativen Methoden „IN“.
Die Ayurvedaküche und Ernährung wird in der Regel als lecker und vor allem wohltuend empfunden. Was ist in der Ernährungs- und Gesundheitslehre Ayurveda „anders“ im Vergleich zu westlichen Ernährungsformen?
Jeder Einzelne wird individuell und ganzheitlich gesehen und Jeder hat daher unterschiedliche Bedürfnisse. Was dem einen gut tut, kann für einen anderen unzuträglich sein. Verallgemeinernde Aussagen bzgl. Nahrungsmittel, Lebens- und Verhaltensweise gibt es nicht. Stattdessen wird im Ayurveda viel beobachtet und analysiert. Denn äußere und innere Einflüsse wirken sich bei Jedem individuell aus.
Grundlage des Wissens vom Leben sind die fünf Elemente und die drei Doshas. Viele denken, daß die Doshas dem Konstitutionstyp entsprechen. Jedoch sind die Doshas nichts Anderes als Körperfunktionen. Sie sind für spezielle Abläufe im Körper zuständig. Jeder Mensch hat alle drei Doshas in sich, allerdings jeder in einer anderen Verteilung und Gewichtung. Und genau diese Kombination der drei Doshas machen unseren Konstitutionstyp aus.

Die drei Doshas unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, ihrer Thermik und ihren Geschmacksrichtungen. Sie steuern sowohl körperliche als auch geistige Abläufe.

Ayurveda Ernährung: So ernährst Du Dich gesund

Das Vata-Dosha

Vata das feinstofflichste Dosha, ist für Bewegungsabläufe im Körper verantwortlich. Die Eigenschaften dieses Dosha sind: fein, leicht, subtil, trocken, kalt, rau, beweglich, wenig nahrhaft und klar. Der bittere, scharfe und adstringierende (zusammenziehende) / herbe Geschmack erhöhen Vata.
Vata steuert unseren Blutkreislauf, Herzrhythmus, Impulse des zentralen Nervensystems, Tastsinn, unsere Atmung, Gefühle, Ausscheidung, Sprache, Empfindungsfähigkeit, unser Gehör und die beiden anderen Doshas. Zudem tendiert Vata auf Grund seiner Mobilität dazu, den Körper abzubauen.

Ist Vata im Gleichgewicht, dann sind wir auf der psychischen Ebene kreativ, flexibel, leicht, glücklich und voller Freude. Bei einer Störung treten Furcht, Nervosität, Angst und Zittern auf. Auf der körperlichen Ebene fühlen wir uns, wenn wir im Gleichgewicht sind leicht, beweglich und klar. Im Ungleichgewicht jedoch neigen wir zu starker Trockenheit, sind wenig geerdet und unruhig.

Ausgleichen können wir ein zu hohes Vatadosha mit warmen Speisen z.B. Getreidegerichte und hier können vor allem nährendere Getreidesorten wie Dinkel, Weizen, Reis u.a. verwendet werden. Eintöpfe und Gemüsegerichte/-suppen außer Kohlsorten kann ein Vata-Typ zubereiten, süße-saure Obstsorten und von den Hülsenfrüchten ist Mung-Dal am idealsten. Nussmuse oder –milch, Getreidemilch, Kakao, Öle eignen sich ebenfalls für diesen Menschen und letzten Endes alle Nahrungsmittel und Gewürze, die süß, sauer und salzig schmecken.

Einfache Gemüsesuppe für Vata

  • 2 kleinere Fenchelknollen
  • 1 Möhre
  • 1 kleine Kartoffel
  • Gemüsebrühe
  • 500 ml Wasser
  • Knoblauch 
  • ½ TL Kurkuma
  • Steinsalz
  • Glatte Petersilie
  1. Gemüse putzen.
  2. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen.
  3. Gemüse mit dem Knoblauch und Kurkuma hineingeben und al dente köcheln.
  4. Mit Salz abschmecken und mit Petersilie dekorieren.

Wer eine sättigendere Suppe möchte kann sich zum Schluss ein paar Reisnudeln oder Reisflocken hinzufügen. Diese brauchen nicht gekocht werden, einfach nur in die Suppe geben und quasi einweichen.

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Das Pitta-Dosha

Pitta ist von seiner Stofflichkeit das mittlere der beiden Dosha und von feuriger Natur. Seine Eigenschaften sind heiß, scharf, penetrierend, nicht schleimig, leicht fettig/ölig, hell, beweglich, sich gut verteilend, flüssig und schlecht riechend. Scharf, sauer und salzig sind die Geschmacksrichtungen, die Pitta erhöhen. Das Pitta-Dosha reguliert unseren Stoffwechsel und Wärmehaushalt und damit unsere Durst- und Hungerempfindungen. Ist Pitta im Gleichgewicht, dann sind wir gut konzentriert, sprechen klar, sind mutig und stark. Wir haben eine lebendige Ausstrahlung und sind herzlich und gütig. Bei einer Störung sind wir fordernd, ärgern uns schnell und regen uns ständig auf. Auf der körperlichen Ebene können häufiger Entzündungen auftreten, Sodbrennen und Säuresymptome. Pitta können wir mit z.B. Salaten/Rohkost ausgleichen aber auch Milch oder Getreidemilch, Kokosnussprodukten, Kokosöl, süße Obstsorten, Getreidegerichte, Gemüsesorten und Nahrungsmittel mit bitterem, süßem und adstringierendem/zusammenziehendem Geschmack.

Wellnessdrink für Pitta

  • 3 bis 4 Datteln
  • 1 EL Kokosbutter
  • 1 EL Erdmandeln ganz oder gemahlen
  • ½ TL Kardamom
  • ½ TL Koriander
  • 1 Prise Vanillepulver
  • 250 bis 300 ml Wasser
  1. Alle Zutaten in einen Mixer geben und zusammen pürieren. Für die Erdmandeln ganz wird ein Pürierer mit hoher Leistung benötigt. Wer nur einen 200 Watt Pürierer hat, sollte lieber bereits gemahlene Erdmandeln verwenden.

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Das Kapha Dosha

Kapha gibt unserem Körper Struktur, Form und Halt. Die Kraft dieses Dosha baut den Körper auf was besonders in der Kindheit bis zur Zeit der Pubertät für das Wachstum des Körpers wichtig ist. Seine Eigenschaften sind schleimig, ölig, langsam, träge, schwer, kalt, unbeweglich, statisch, stabil und starr. Geschmacksrichtungen, die sich auf das Kapha-Dosha auswirken und erhöhen sind süß, sauer und salzig.

Bei einem ausgeglichenen Kapha sind wir stabil, wohlproportioniert, schön und vergebend, haben viel Geduld, eine gute Selbstkontrolle, lang dauernde Beziehungen, ein gutes Immunsystem, sind pflichtbewusst und aufrichtig. Ein Zuviel führt zu Trägheit, Gleichgültigkeit, Geiz, Dumpfheit und Übergewicht, fettiger Haut, Allergien und langsamer Verdauung. Für Kapha ist eine leicht zu verdauende Nahrung zu empfehlen, leichte Getreidesorten wie Hirsesorten, Gerste, Buchweizen, bittere, zusammenziehende Gemüse, wenig Obst am Besten sind Quitten oder aber sehr gut sind Trockenfrüchte aller Art, bei der Wahl von Gewürzen dürfen Kaphatypen gerne scharf, bitter und adstringierend konsumieren.

Karottenkroketten ideal für Kapha

  • 200 bis 250 g Kichererbsenmehl
  • grob gehackte Mandeln
  • 1 fein geraspelte Möhre
  • 1 TL Kurkuma
  • ½ TL Galgant
  • ¼ TL Chili
  • 1 TL Backpulver
  • Salz
  • Kokosraspeln
  • Soviel Wasser langsam hinzu geben bis ein Knetteig entsteht.
  1. Möhre fein schälen und fein raspeln.
  2. Mandeln grob hacken oder bereits gehackte Mandeln mit den Möhren vermengen.
  3. Restliche Zutaten hinzugeben und unter der Hinzugabe von Wasser alles zu einem Teig verkneten.
  4. Kroketten formen und in Kokosraspeln wälzen
  5. Backblech einfetten und darauf verteilen.
  6. Im Ofen bei 175 Grad Umluft backen.

Eine wichtige allgemeine Empfehlung im Ayurveda ist mindestens einmal täglich alle sechs Geschmacksrichtungen zu verspeisen. Beherzigen wir dies, können wir das Gleichgewicht der drei Doshas im Alltag auf einfache Weise über die Ernährung in der Balance halten.

Dalsuppe (4 Personen) für alle geeignet

  • 2 kleine rote Zwiebeln, fein gehackt
  • 1 EL Ghee / wahlweise Sesamöl
  • 1 TL Kalonjisamen (Schwarzkümmel)
  • ½ TL Kreuzkümmelsamen
  • 1/4 TL Asafötida
  • 120 g Mungdal
  • 200 g Rote Bete
  • 200 g Pastinake
  • 1 L Wasser
  • 1 TL Kurkuma
  • 2 cm Scheibe frischen Ingwer fein gehackt
  • ½ – 1 gestrichenen TL Steinsalz
  1. Ghee im Topf erwärmen. Zwiebel, Samen und Asafötida darin glasig dünsten.
  2. Gewaschenen Mung-Dal hinzugeben und ca. 2 Minuten darin anschwitzen.
  3. Wasser hinzufügen und zum Kochen bringen. Nach ca. 15 Minuten das Gemüse und Kurkumapulver hineingeben und weitere 20 Minuten köcheln lassen.
  4. Zum Schluß den frisch gehackten Ingwer in die Suppe geben und mit Steinsalz abschmecken.

Dal- und Mungbohnensuppen sind eine ideale Fastenspeise. Sie entschlacken und reinigen. Ganz klassisch wird sie ohne Gemüseeinlage zubereitet. Sie kann jedoch durchaus mit entsprechenden Dosha ausgleichendem Gemüse eigener Wahl ergänzt werden. Je nach Hunger wird die Suppe dünn- oder weniger flüssig zubereitet.

Guten Appetit!

Autorin

Dieser Beitrag wurde verfasst von Martina Kobs-Metzger Autorin der Ayurveda Kochbücher „Ayurvedaküche – leicht und schnell“, erschienen im Pala-Verlag ISBN 3-89566-209-7; „Fünf Elemente-Küche Indiens – überlieferte Weisheit des Ayurveda“, erschienen im Bohmeier Verlag ISBN 978-3-89094-544-6 und „Ayurveda aus der Wunderküche“, erschienen im edition ³ Verlag. Letzteres ist ein Kochbuch für Thermomixbesitzer.

In ihrer Mobilen Ayurveda Kochschule Cuisine Vitale unterrichtet die Autorin Martina Kobs-Metzger inzwischen seit über fünfundzwanzig Jahren das Wissen der indischen Gesundheitslehre in Kursen und Seminaren.

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